Über den Brandschutz von Elektroautos gibt es viel zu sagen. Sie sind zwar nicht so gefährlich, aber wenn man Feuer fängt, macht es Schlagzeilen, während das bei Autos mit Verbrennungsmotor selten der Fall ist. Was ist mit genau?
Hersteller von Elektroautos und Hybridautos achten sehr auf den Brandschutz ihrer Fahrzeuge. So werden sie beispielsweise vor der Serienreife ausgiebig getestet. Auch wenn sie unterwegs sind, behalten die Hersteller dies genau im Auge.
Die Auswirkungen von Bränden auf ein Elektroauto und den Akku sind bekannt. Daher müssen Feuerwehrleute bei der Erteilung von Genehmigungen für Ladepunkte in Parkhäusern keine Zurückhaltung mehr üben.
Brandtests des deutschen Kompetenzzentrums DEKRA zeigten vor einigen Jahren, dass Elektro- und Hybridautos mit Lithium-Ionen-Batterie mindestens so sicher sind wie Autos mit Benzinmotor und konventioneller Batterie. Die Flammen- und Rauchentwicklung bei brennenden Batterien fiel deutlich geringer aus als bei Benzin- und Dieseltechnik. Der Rauch eines Batteriebrands kann jedoch giftig sein, wodurch die Gefahr vergleichbar ist mit der eines brennenden Autos mit Verbrennungsmotor. Zudem haben Feldversuche gezeigt, dass sich das Feuer weniger schnell ausbreitet, da keine brennbaren Flüssigkeiten aus den Lithium-Ionen-Akkus austreten.
Sicheres Laden
Während eines Ladevorgangs müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, da die Elektronik vom Fahrzeughersteller speziell für jede Batterie entwickelt wurde. Diese Elektronik bildet zusammen mit dem Wechselrichter das Batterieladegerät. Das Batterieladegerät wird in Pkw verbaut und im Rahmen eines Typgenehmigungsverfahrens immer ausgiebig getestet, bevor das Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen wird.
Wichtig ist auch, dass ein Elektroauto oder ein Hybridauto immer in Kombination mit einem Mode-3-Kabel an einer Ladestation geladen wird, damit das Laden kontrolliert und sicher erfolgt.
Sind Elektroautos anfälliger für Feuer?
Aus brandschutztechnischer Sicht gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass das Brandrisiko von Elektrofahrzeugen größer ist als das von herkömmlichen Pkw mit Verbrennungsmotor. Dies liegt auch daran, dass jedes elektrisch angetriebene Auto ebenso wie ein Auto mit Verbrennungsmotor die gesetzlichen Anforderungen an die Typgenehmigung erfüllen muss. Dies bietet bereits ein hohes Maß an Sicherheit. Fakt ist, dass Autos mit allen Antriebsarten durch Defekte wie mechanische Beschädigungen, elektrische Ausfälle oder auch thermische Einwirkungen Feuer fangen können. Beschädigte Autos, aber auch defekte E-Bikes dürfen niemals in Tiefgaragen und Parkhäusern abgestellt werden. Dies soll Feuer verhindern.
Gefahr durch Rauchgase
Die Probleme bei Fahrzeugbränden in Garagen sind bei allen Fahrzeugtypen nahezu identisch: Beim Verbrennen von Kunststoffteilen eines Autos werden giftige Dämpfe freigesetzt und sehr hohe Temperaturen erzeugt. Da Autos heute größer sind als früher und daher mehr (oder größere) Kunststoffteile verbaut werden, ist die Brandgröße größer als vor 20 Jahren. Giftige Rauchgase und hohe Temperaturen erschweren den Feuerwehrleuten das Erreichen der Brandstelle.
Es kann also durchaus sein, dass ein Elektrofahrzeug Feuer fangen kann, aber die Wahrscheinlichkeit dafür scheint nicht größer zu sein als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor.